Anton Bruckner, ein schwieriges Genie: Steyr bereitet sich auf Jubiläumsjahr vor

27.09.2023

Die Stadt Steyr bereitet sich intensiv auf das Bruckner-Jahr 2024 vor. Der Ausnahme-Komponist und Orgelvirtuose Anton Bruckner ist am 4. September 1824 in Ansfelden zur Welt gekommen und hat viel Zeit in Steyr verbracht, wo er auch bedeutende Werke geschaffen hat.

Derzeit arbeitet ein Organisations-Team in Steyr an mehreren Ausstellungen und Aktionen für das Bruckner-Jahr: Geplant sind unter anderem eine multimediale Ausstellung mit dem Titel „UN#ERHÖRT, dieser Bruckner“ im Steyrer Stadtmuseum (Innerberger Stadel) sowie eine Ausstellung im Mesnerhaus neben der Stadtpfarrkirche.

Anton Bruckner war ein schwieriger Mensch. Er war ein Einzelgänger, benahm sich oft ungeschickt, litt unter Minderwertigkeitsgefühlen und Schwermut. In der in der Bundeshauptstadt Wien fiel Bruckner durch seine unangepasste Kurzhaar-Frisur und seine überweiten Anzüge auf. Auch gegenüber Frauen gegenüber verhielt sich der Vollblut-Musiker eigenartig. Er verfasste unter anderem zahlreiche Heiratsanträge, gerichtet hauptsächlich an junge Frauen um die 20. Erfolg hatte er nie, Bruckner war nie verheiratet. Der Klavier-Virtuose Hans von Bülow bezeichnete ihn als „halb Genie, halb Trottel“.   

In Steyr fühlte sich Anton Bruckner sehr wohl, hier hatte er gute Freunde, hier schuf er auch großartige Werke. 20 Sommer verbrachte Bruckner in Steyr. Sein Freund, der Mundartdichter und Frisör Sepp Stöger, sammelte nach dem Haarschnitt Bruckners Haare ein. „Die werden einmal was wert“, meinte Stöger damals.  

Bruckner zählt zu den wichtigsten und innovativsten Komponisten seiner Zeit, er ging neue Wege in der Musik und beeinflusste Generationen von Musikerinnen und Musikern. Für sein virtuoses Spiel an der Orgel war Bruckner in ganz Europa bekannt.